Im Juli 1951 hatte ich in der Bahnstation Gevgelija zwischen Jugoslawien und Griechenland auf einer hölzernen Bank des Wartesaals als einziger Passagier übernachten müssen, weil bei Dunkelheit die Grenze zwischen den beiden Teilen Mazedoniens für jeden Verkehr gesperrt war. Damals ging es nicht um die sagenhafte Sonne oder den Stern von Vergina mit seinen acht, zwölf oder sechzehn Strahlen. Damals stritt man auch nicht darüber, ob der Eroberer Philipp II., dem sich der Athener Demosthenes in seinen Philippika mit soviel Beredtsamkeit und so wenig Erfolg entgegenstellte, ein Angehöriger der hellenischen Stammesfamilie war oder ein Barbar aus dem Norden, der sich lediglich der griechischen »lingua franca« zu bedienen wußte. 1951 waren die Narben des Bürgerkrieges noch nicht verheilt, der seit Ende des großen Weltkonflikts das Königreich Griechenland heimgesucht hatte. Mit Hilfe der Briten und vor allem der Amerikaner war es den pro-westlichen Monarchisten in endlosen Gefechten gelungen, die gut organisierten Kommunisten von General Markos, der zu jener Zeit noch die Unterstützung Stalins und anfangs auch Titos genoß, in die griechisch-mazedonische Gebirgsprovinz des äußersten Nordens abzudrängen. Der Widerstand der Kommunisten brach erst gänzlich zusammen, als der jugoslawische Diktator sich von Moskau lossagte und dem Kreml zu trotzen wagte. Nach diesem Bruch im Juni 1948 trocknete die Waffenhilfe an General Markos aus, dessen Partisanen im Oktober 1949 gezwungen waren, sich nach Norden durchzuschlagen, um dann - vom Kominform vergessen und verraten — eine erbärmliche Exil-Existenz in diversen Ostblock-Staaten zu führen. Die Nachwirkung dieser frühen, aber entscheidenden Phase des Kalten Krieges, die dem erobernden Stalinismus den Zugang zum Mittelmeer verwehrte, waren im Sommer 1951 noch längst nicht verwischt. Südlich der jugoslawischen Grenze holte die Regierung von Athen zu einer rigorosen Assimilationspolitik jener süd-slawischen Bevölkerungselemente aus, die damals noch einen beachtlichen Prozentsatz der griechisch-mazedonischen Einwohner ausmachten. Nördlich von Gevgelija hatte Tito das Gebiet der serbischen Teil-Republik seines jugoslawischen Bundesstaates kurzerhand um das Territorium Vardar-Mazedoniens verkleinert, das Belgrad im Balkan-Krieg von 1913 endgültig den Bulgaren entrissen zu haben glaubte. Nun galt es, in der neuen Hauptstadt Skopje ein slawisch-mazedonisches Nationalgefühl zu fördern, das sich gegen die Annexionsversuche der Serben, der Bulgaren und natürlich auch der Griechen erfolgreich behaupten könnte. Nichts ist einfach auf dem Balkan, und in Mazedonien schon gar nicht, wo - wie wir bereits erwähnten - ein besonders kunterbuntes Völkergemisch, eine verwirrende »macédoine de fruits«, unter der osmanischen Fuchtel zusammengefügt worden war, bis die Herrschaft des Sultans endgültig im Jahr 1912 unter den Schlägen der zunächst vereint kämpfenden Serben, Bulgaren, Griechen und Montenegriner zerfiel. Noch ehe der Korea-Krieg im Sommer 1950 die große Ost-West-Konfrontation auf die Spitze trieb, war hier in der mazedonischen Grenzregion eine Schlacht zugunsten der westlichen Allianz entschieden worden, die für die Selbstbehauptung des Abendlandes gegen die immer noch expansive Weltrevolution exemplarischen Charakter besaß. Gestützt auf jenen Fetzen Papier, auf dem Stalin und Churchill in zynischer Beiläufigkeit beim Moskauer Treffen vom Oktober 1944 das Schicksal der Balkan-Völker in grober Aufteilung zwischen West und Ost hingekritzelt hatten - Griechenland sollte demnach zu neunzig Prozent der anglo-amerikanischen Einflußzone angehören -, hielt Präsident Truman den Kriegsdrohungen des roten Zaren stand, so wie er fast zur gleichen Zeit den sowjetischen Imperialismus in Iranisch-Aserbei-dschan und Iranisch-Kurdistan eingedämmt hatte. Heute fällt es schwer, sich in die Atmosphäre extremer Spannung zurückzuversetzen, als in den Kanzleien und Stäben allen Ernstes mit dem Ausbruch des Dritten Weltkrieges gerechnet wurde, als die ideologischen Gegensätze zwischen Kommunismus und Kapitalismus in den USA die Hexenjagd des Senators McCarthy und im Ostblock blutige Massenliquidationen auslösten, als ein nuklearer und kontinentaler Rüstungswettlauf anlief, der erst mit dem Treffen von Reagan und Gorbatschow in Reykjavik zum Abschluß kam. An dieser Konfrontation der Giganten gemessen, ist die heutige Konfliktsituation rund um Mazedonien recht bescheiden. Sie wirkt provinziell, ja geradezu folkloristisch, wenn die verstorbene griechische Schauspielerin und Sängerin Melina Mer-couri, die unter Papandreou zur Kultusministerin avanciert war, pathetisch ausrief: »Mazedonien ist unsere Seele!« und der Barde Mikis Theodorakis, ein früherer Kommunist, sich in ähnlich lyrischen Ergüssen erging. Unterdessen brüllten zweieinhalb Millionen griechische Demonstranten in Saloniki: »Wir sind die wahren Mazedonier!« Aber diese nationalistische Raserei, die dem europäischen Einigungsprozeß hohnspricht, mutet kleinkariert, ja kindisch an, gemessen an der tödlichen Gewitterstimmung, deren Nachgrollen ich in jener Nacht des Jahres 1951 in dem Wartesaal - beobachtet von mißtrauischen jugoslawischen Grenzsoldaten - zu vernehmen glaubte. Am folgenden Morgen war ich übrigens ohne weitere Komplikationen mit dem Zug nach Saloniki, dann nach Athen weitergerollt und verließ die wirre Gegend, in der serbische Hajduken oder Tschetniks, bulgarische Komitatschi und griechische Andartes hundert Jahre lang nicht nur den türkischen Fremdherrschern, sondern sich auch gegenseitig die Gurgel durchgeschnitten hatten. Über die genaue ethnische Zusammensetzung der unabhängigen Republik Mazedonien mit ihrer Hauptstadt Skopje, die aus der Erbmasse Jugoslawiens hervorging und im April 1993 Mitglied der Vereinten Nationen wurde, sollte eigentlich im Juni 1994 in einer international überwachten Volkszählung befunden werden. Es ist nämlich umstritten, wie viele Bürger dieses Staates sich zu der recht künstlich favorisierten slawisch-mazedonischen Nationalität bekennen, wie stark der albanische Bevölkerungsanteil ist, ob sich wirklich noch zwei oder drei Prozent als waschechte Türken bezeichnen und ob es Belgrad gelingt, eine nennenswerte serbische Minorität zu mobilisieren. Bezeichnend für die Verworrenheit der Verhältnisse ist die Tatsache, daß das benachbarte Bulgarien die mazedonische Staatswerdung im September 1991 als erste ausländische Regierung - direkt gefolgt von der Türkei - anerkannte, sich jedoch konsequent weigert, die Existenz einer mazedonischen Nation zur Kenntnis zu nehmen. Die Mazedonier seien im Grunde Bulgaren, geschichtlich, kulturell, sogar konfessionell, ist immer noch in national gestimmten Kreisen Sofias zu hören, und das mazedonische Idiom unterscheide sich weniger von der bulgarischen Sprache als der sächsische Dialekt vom bayerischen. Wiederum muß ich an frühere Begegnungen denken. Zu Beginn der siebziger Jahre unterhielt ich herzliche kollegiale Beziehungen zu einem bulgarischen Journalisten namens Angel, der sich offenbar des aktiven Wohlwollens der damaligen Partei-und Sicherheitsorgane erfreute. Als Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks war mir daran gelegen, die Filmproduktionen der diversen Ostblockstaaten zu nutzen. So hatten wir kurz zuvor die hervorragende tschechische Kindersendung Pan Tau in unser Programm aufgenommen. Ich erinnere mich sehr wohl an die langen Gespräche, die ich mit Angel in dessen kleiner, aber gemütlicher Wohnung im Stadtzentrum von Sofia führte. Es war ein privilegiertes Appartement, denn der Blick vom winzigen Balkon fiel auf das Denkmal zu Ehren Alexanders II., des russischen »Befreier-Zaren«, der den Bulgaren nach der verlustreichen Schlacht am Schipka-Paß zur Unabhängigkeit vom osmanischen Joch verholfen hatte. Daneben erhob sich die gewaltige Kathedrale zu Ehren des russischen Nationalheiligen Alexander Newski und betonte die intime Verbundenheit beider slawischer Völker. Schon zu jener Zeit hatte ich mit Angel intensiv über Mazedonien gesprochen, das dreimal - und jedesmal sehr kurz – von Bulgarien annektiert worden war, zuletzt während des Zweiten Weltkrieges. Mein Gesprächspartner hatte sich dort als Jüngling in paramilitärischen Pfadfinderlagern aufgehalten. Für diesen ausgewiesenen Kommunisten stand der bulgarische Charakter Mazedoniens außer Frage, obwohl er persönlich mit der alten großbulgarischen Aufstandsbewegung IMRO, die um die Jahrhundertwende ihre konspirative Tätigkeit gegen Türken, Griechen und Serben aufgenommen hatte, nichts im Sinn hatte. »Diese mazedonische Nationalität ist eine Erfindung Titos«, beteuerte er. »Ich spreche doch aus der eigenen Erfahrung, die ich zwischen Skopje und Ohrid gemacht habe. Während unserer kurzen Militärpräsenz haben wir uns dort ethnisch und sprachlich zu Hause gefühlt, und die örtliche Bevölkerung hat sich mit unseren Soldaten verbrüdert.« Angel stellte melancholische Betrachtungen über die Wankelmütigkeit der russischen Balkan-Politik an. Während Alexander II. im Frieden von San Stefane noch ein bulgarisches Großreich begünstigt hatte, das bis zur Ägäis und bis zum Ohrid-See reichte, wandten sich seine Nachfolger den Serben zu und unterstützten deren Existenzkampf gegen Österreich-Ungarn. So waren die Bulgaren - bei all ihrer Liebe zum Heiligen Rußland - stets in die falsche Koalition mit den Mittelmächten gedrängt worden. Seit der spektakulären Versöhnung zwischen Tito und Chruschtschow, die sich in Belgrad vollzogen hatte, befürchtete Angel, daß Sofia für die sowjetische Hegemonialmacht wie eh und je zur »quantité négligeable« auf dem Balkan schrumpfe. Seine Befürchtungen des Jahres 1971, die er freimütig äußerte, sollten sich zwei Jahrzehnte später bestätigen. Das Rußland Boris Jelzins und Außenminister Kosyrews bestätigt sich im Konflikt um Bosnien zusehends als Protektor serbischer Großmannssucht, wie unlängst noch durch die Verbrüderungsszene zwischen den Patriarchen Alexej II. von Moskau und Pawle von Belgrad demonstriert wurde. Der Kreml vernachlässigte hingegen die bulgarischen Brüder, nachdem sie zur Zeit Breschnews und Andropows als mörderische Ausführende des KGB im Ausland mißbraucht worden waren. Was bleibt Sofia heute anderes übrig, als wieder Anschluß an die kraftlose Europäische Union und ihren Wirtschaftsriesen, die Bundesrepublik Deutschland, zu suchen? Jetzt, im April 1994, sitze ich Kiro Gligorow, dem Präsidenten der unabhängigen Republik Madezonien, gegenüber. Der dreiundsiebzigjährige Staatschef macht den Eindruck eines klugen und besonnenen Mannes. Er ragt aus der Masse seiner recht plump und bäuerlich gebliebenen Landsleute eindrucksvoll heraus. In verschiedenen hohen Partei- und Staatsfunktionen unter Tito hat er politische Erfahrung und eine auf dem Balkan seltene Urbanität erworben. Dem trickreichen Serbenführer Milosevic, der nur schweren Herzens auf »Süd-Serbien« verzichtet und seine revisionistischen Pläne gegenüber Skopje bestimmt nicht aufgesteckt hat, ist er mit Entschlossenheit und List entgegengetreten. Gligorow empfängt mich in einem geschmackvoll ausgestatteten Büro. Über seinem Schreibtisch hängt eine prächtige Ikone des heiligen Kliment von Ohrid, eines Begründers der bulgarisch-orthodoxen Kirche im neunten Jahrhundert. Daneben ist die ominöse Flagge mit der sechzehnstrahligen Sonne von Ver-gina entfaltet. Viel Neues erfahre ich nicht. Mazedonien leidet erheblich unter der griechischen Blockade und den damit verbundenen wirtschaftlichen Nachteilen. Die Amerikaner werden auch hier den Ausschlag geben, aber mit Rücksicht auf die griechische Lobby in USA hat Bill Clinton immer noch keinen Botschafter, sondern nur einen Repräsentanten des State Department nach Skopje geschickt. Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Stephanopoulos, dessen Name für seine Abstammung bürgt, verfüge wohl über viel Einfluß im »Oval Office«, bemerkt Gligorow resigniert lächelnd. Die wirklichen Probleme Mazedoniens sind jedoch interner und wieder einmal ethnisch-religiöser Natur. Die Volkszählung werde klarstellen, ob der Anteil der Albaner bei fünfundzwanzig Prozent liege, wie Gligorow vermutet, oder bei vierzig Prozent, wie die Albaner behaupten. Davon werde allerdings viel abhängen. Jedenfalls verwehrt sich der Staatschef vehement gegen die Schaffung eines bi-nationalen Staates. Den Skipetaren werde volle politische und kulturelle Gleichberechtigung eingeräumt, ihre Partei für den Demokratischen Fortschritt sei mit dreiund- zwanzig Sitzen im Parlament und mit fünf Ministern im Kabinett vertreten, wo ansonsten der Sozialdemokratische Bund den Ausschlag gibt. In der Opposition mache ihm allerdings die VMRO oder IMRO, die immer noch den Namen der großbulgarischen Untergrundtruppe »Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation« trägt, zu schaffen. Sie bekenne sich jetzt zwar eindeutig zur mazedonischen Eigenstaatlichkeit, aber sie verfüge über die größte Abgeordnetenfraktion. Nur ein paar Randelemente, so meint er, würden weiterhin mit Sofia konspirieren. Ganz so harmonisch, wie manche Journalisten und Diplomaten glauben machen wollen, sieht es in Skopje nicht aus. Unlängst spaltete sich eine Fraktion der Albaner-Partei ab, um einen strikt nationalistischen Kurs zu steuern. Dahinter - so vermuten manche Regierungsstellen - ist der Einfluß Tiranas zu spüren. Immerhin hat der albanische Botschafter an den entscheidenden Sitzungen der Demokratischen Fortschrittspartei als einflußreicher Ratgeber teilgenommen. Das Gerücht kam auf, eine Miliz von zwanzigtausend bewaffneten Albanern sei im Entstehen. Zweihundert Kalaschnikows chinesischer Fabrikation, die aus der Republik von Tirana eingeschmuggelt werden sollten, sind vom mazedonischen Zoll beschlagnahmt worden. Ob der albanische Präsident Berisha hinter diesen Destabilisie-rungsmanövern steht, will Kiro Gligorow nicht beurteilen. Er muß jedoch zugeben, daß seine skipetarischen Landsleute in der Verwaltung, in der Polizei und vor allem im Offizierskorps der kleinen, zehntausend Mann starken Armee Mazedoniens, die über vier alte Panzer und zwei Hubschrauber verfügt, total unterrepräsentiert sind. Im Präsidentengebäude von Skopje blickt man natürlich voll Sorge auf den benachbarten Kosovo. Wenn dort das große Morden zwischen Albanern und Serben anhebe, dann stünde ein neuer Balkan-Krieg mit unabsehbarer Ausweitung bevor. In diesem Punkt stimmt Gligorow mit seinem Amtsbruder Berisha in Tirana voll überein. Schon heute kämen zahlreiche junge Kosovo-Albaner illegal über die Grenze, um sich der Einberufung in die rest-jugoslawische Armee zu entziehen, was natürlich auch in Mazedonien die lokalen Spannungen anheize. Im übrigen, so antwortet Gligorow kategorisch, stehe er an der Spitze eines strikt säkularen Staates, und religiösen Fundamentalismus werde er weder von christlicher noch von muslimischer Seite dulden. Als Garantie für die Zukunft bewertet er die Entsendung von rund dreihundert amerikanischen Soldaten, die an der Grenze zu Serbien als Beobachter stationiert sind und demnächst durch fünfhundert zusätzliche GIs verstärkt würden. Gerade über diese militärische Absicherung hatte ich mich am Vortag mit dem Oberbefehlshaber der örtlichen Blauhelmtruppe, dem schwedischen Brigadegeneral Trygve Tellefsen, unterhalten. Dessen nordisches Kontingent ist in einem Territorium stationiert, das in der wachsweichen Sprache der Vereinten Nationen als »Former Yugoslavian Republic of Macedonia« bezeichnet wird. Tellefsen ist ein kühler Skandinavier, stark wie ein Bär, der sich über die Wirksamkeit seiner Kontrollen keine Illusionen macht. Mit etwa sechshundertfünfzig Bewaffneten aus vier nordischen Ländern, mit dreiundzwanzig Beobachtungsposten zu je zehn bis zwanzig Mann, soll er einen Grenzstreifen von etwa hundertvierzig Kilometer Länge überwachen. »Es handelt sich um eine >preventive presence< und wir üben die Funktion eines Stolperdrahtes aus.« Insgesamt sind ihm 1150 Personen unterstellt, etliche Polizisten - darunter zwei Schweizer - und ein paar Zollbeamte eingeschlossen. Letztere begnügen sich an den offiziellen Übergängen mit dem Zählen von Lastwagen. So wirksam werden also die Sanktionsmaßnahmen der UNO gegen Serbien praktiziert! Der Schwede rechnet damit, daß seine Truppe demnächst nach Bosnien, in die Gegend von Tuzla verlegt wird und das hiesige Terrain nach und nach den Amerikanern überlassen muß. Die US-Truppe habe sich ohnehin von Anfang an strikt abgesondert und am Flugplatz von Skopje ihr eigenes Quartier eingerichtet. Die GIs, so lautet die durchaus plausible These des Pentagon, würden unter der blauen Flagge der Weltorganisation nur eingesetzt, wenn - wie 1950 in Korea oder 1991 im Golfkrieg - das Kommando eindeutig in amerikanischen Händen liege. So machen sie - hier in Mazedonien oder unlängst in Somalia -»bande à part« und gehorchen nur ihren eigenen Truppenführern. Jedenfalls käme Washington nicht auf den Gedanken, seine Staatsbürger der Befehlsgewalt eines exotischen Dritte-Welt- Generals auszuliefern, eine Praxis, die die Befürworter europäischer UN-Kontingente im Interesse ihrer eigenen Soldaten und mit Rücksicht auf operative Effizienz beherzigen und nachahmen sollten. Die Amerikaner von Skopje, so heißt es, blicken sogar mit Herablassung auf ihre skandinavischen Partner, die einem US-Major zufolge - seit den Siegeszügen Gustaf Adolfs und Karls XII, - jeden Sinn für kriegerischen Elan verloren hätten. Im Sommer 1951 war ich noch versucht, die mazedonische Stadt Skopje unter ihrem alten türkischen Namen Üsküb zu bezeichnen. Die niedrigen orientalischen Häuser duckten sich im Schatten der Moscheen. Im Vardar-Tal hatte sich ein Stück Osmanen-Reich erhalten, mit dem die serbischen Monarchisten und sogar die jugoslawischen Kommunisten nur schwer zu Rande kamen. Im Juli 1963 verhalf das schwere Erdbeben, das weite Teile der Stadt verwüstete, der urbanistischen Modernität zum Durchbruch. Seitdem ist Skopje in zwei unterschiedliche Hälften gespalten, eine slawisch-mazedonische und eine albanisch-muslimische. Der Vardar-Fluß bildet die approximative Trennungslinie. Rund um die »Straße der jugoslawischen Volksarmee« gruppiert sich ein staatliches Verwaltungs- und Wohnzentrum. Es ist mit jenen architektonischen Extravaganzen und Verirrungen, wie sie das Tito-Regime nun einmal liebte, ausgestattet, aber insgesamt hätte die Rekonstruktion viel schlimmer ausfallen können. In der Altstadt, jenseits des Vardars, blieben hingegen der Basar und das Albanerviertel in scheinbarer Verschlafenheit erhalten. Es wird weiterhin von den stattlichen Kuppeln einer Vielzahl von Moscheen überragt, deren Minaretts sich fordernd in den Himmel bohren. Die türkischen Paschas und Beys haben hier monumentale Sakralbauten hinterlassen. Die Mustafa-Pascha-Moschee - um nur sie zu erwähnen - läßt sich durchaus mit den wuchtigen Gebetshäusern am Goldenen Hörn vergleichen. Deshalb tut der Reisende gut daran, das geistige Zentrum des slawischen und christlichen Mazedonien nicht am Vardar-Fluß, sondern am Ohrid-See zu suchen. Man erspare mir die exakte Beschreibung der lieblichen Ortschaft Ohrid, die zwar für den Tourismus ausgebaut, aber bisher durch den Fremdenrummel noch in keiner Weise verunstaltet wurde. An dieser Stelle ballen sich Balkan-Geschichte und Balkan-Religiosität. Am Ufer der idyllischen Wasserfläche, in Sichtweite des Ploke-Gebirges wurde im frühen neunten Jahrhundert im Geiste der byzantinischen Mönche Kyrill und Method eine liturgische Erneuerung von revolutionärer und weltweiter Bedeutung vollzogen. Der Wettstreit zwischen Rom und Konstantinopel um die Bekehrung der slawischen Völker war damals voll entbrannt. Im Auftrag des byzantinischen Kaisers Michael III. schufen die beiden Missionare das erste slawische, von ihrem Jünger Kliment »kyrillisch« genannte Alphabet und übersetzten die Evangelien aus dem Griechischen ins Alt-Bulgarische. Auf der Grundlage dieses mazedonischen Dialekts entwickelte sich jene alt-slawische Kirchensprache und Kultur, die der Gräzisierung standhielt und deren Ausbreitung sich nicht auf den Balkan beschränkte. Sie griff auf die »Kiewer Rus« in der heutigen Ukraine über und prägte schließlich jenes Großfürstentum Moskowien, das sich -nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken - unter Zar Iwan III. als »Drittes Rom« proklamieren sollte. Die sogenannten »Proto-Bulgaren« des frühen Mittelalters sind übrigens von französischen Slawisten mit den germanischen Franken verglichen worden, die sich etwa zur gleichen Zeit Galliens bemächtigten. Die turanisch-bulgarische Herrenschicht und Militärkaste, die als Eroberer aus Zentral-Asien in den Balkan eingefallen war, ging binnen zwei Jahrhunderten ebenso in der slawisch-byzantinischen Umgebung auf und wurde assimiliert, wie im Abendland die West-Franken durch das numerische und kulturelle Übergewicht ihrer römisch-gallischen Untertanen christanisiert und latinisiert wurden. Zar Simeon, dem es gegen den Widerstand des byzantinischen Basileus im zehnten Jahrhundert gelungen war, ein bulgarisches Großreich zu schaffen, verlagerte dessen Schwerpunkt nach Ohrid und installierte dort ein von Konstantinopel unabhängiges orthodoxes Patriarchat. Lange hat diese staatliche und kirchliche Herrlichkeit von Ohrid nicht gedauert. Die Byzantiner zerschlugen den Bulgaren-Staat, und das Patriarchat von Ohrid wurde auf den Rang einer Metropolie reduziert. Doch die Erinnerung an diese kulturelle Blüte süd-slawischer Kultur ist im Unterbewußtsein der Mazedonier und Bulgaren fast ebenso lebendig geblieben wie die blutige Schlacht auf dem Amselfeld im nationalen Andenken der Serben. Beim Durchstreifen der steilen Gassen von Ohrid überraschen mich immer wieder die bescheidenen Ausmaße dieser balkanischen Gotteshäuser. Die Kirchen - aus rotem Backstein errichtet - verschwinden fast unter der Pracht der Baumkronen und des blühenden Flieders. Die Sophienkathedrale war zur Türkenzeit in eine Moschee umgewandelt worden - die osmani-sche Toleranz kannte Grenzen -, und die Wandgemälde hatten die Muslime mit Kalk übertüncht. Die Kirche des heiligen Kliment hingegen, des hochgelehrten Jüngers von Kyrill und Method, wird gerade in Erwartung ihrer Neueinweihung als Museum ausgestaltet. Im Halbdunkel zeichnen sich verzückte Heiligengestalten auf strahlend blauem Hintergrund ab. Man hat mir oft vorgeworfen, den religiösen, mythischen Aspekten der historischen Entwicklung und der zeitgenössischen Politik übertriebene Bedeutung auf Kosten jener sozio-ökonomischen Geschichtsinterpretation einzuräumen, die als Nachzügler des Marxismus weiterhin en vogue ist. Aber wie anders als aus konfessioneller Sicht lassen sich die Turbulenzen auf dem Balkan erklären? Bis auf den heutigen Tag wirkt dort das osmanische »Millet«-System nach; Christliche und potentiell nationale Minderheiten, die Völker der »Raya« - die wir bereits erwähnten -, wurden nur in dem Maße als »Dhimmi«, als Schutzbefohlene des Sultans, geduldet, wie sie sich als religiöse Gemeinschaft konstituierten. Das geistliche Oberhaupt der jeweiligen Gemeinde - ob Pope, Priester oder Rabbi - galt jeweils auch als berufener weltlicher Repräsentant von Griechisch-Orthodoxen, Armeniern, Katholiken oder Juden. Als letzter exemplarischer Vertreter dieser aus der »Scharia« abgeleiteten Staatsordnung hat in unseren Tagen Erzbischof Makarios von Zypern in seiner Funktion als Ethnarch eine vergleichbare kirchliche wie politische Autorität ausgeübt. Nur ein Blinder kann sich in Mazedonien den fortwirkenden religiösen Fakten verschließen. Auf unserer Fahrt von Ohrid nach Skopje durchqueren wir überwiegend albanisches Siedlungsgebiet. Hier hat die islamische Wiedergeburt mit ähnlicher Dynamik um sich gegriffen wie im türkischen Anatolien. Dutzende von funkelnagelneuen Moscheen sind aus dem Boden geschossen. Die Kuppeln aus Aluminium leuchten im Abendlicht. Die weißen Minaretts, die jedes Dorf beherrschen, drängen sich wie mahnende Finger an das christlich-slawische Kerngebiet heran. Etwa dreihundertfünfzig neue Moscheen sollen im vergangenen Jahr in West-Mazedonien gebaut worden sein, und in diesem Rhythmus geht es weiter. Hier hat sich der Islam auf den ersten Blick als weit resistenter erwiesen als im Erbland Enver Hodschas. Der Name »Tito« bleibt übrigens in riesigen Lettern an die Felswände gemalt. In Serbien hätte man diese Huldigung längst entfernt. In Mazedonien besteht wohl kein Grund, das Andenken des kommunistischen Erfinders der mazedonischen Nationalität mit Haß und Ressentiment auszulöschen. Zentrum der albanischen Bevölkerungsgruppe ist die Stadt Tetovo, die wir knapp fünfzig Kilometer vor unserer Einfahrt nach Skopje durchqueren. Tetovo, wo die muslimischen Skipe-taren eine Mehrheit von achtzig Prozent ausmachen, gilt als die zweite Hauptstadt der jungen Republik. An dieser Stelle scheint es, als sei die Osmanen-Zeit stehengeblieben, selbst wenn der frühere türkische Hammam eine Pizzeria beherbergt und die jungen Mädchen oft unverschleiert in engen Jeans mit den Jünglingen kokettieren. Auch das ehemalige Derwisch-Kloster der Bektaschi wurde zur Tito-Zeit frivolem Wandel unterzogen. Im großen »Dhikr«-Raum, im Erbauungszentrum dieser »Tekke«, hat man ein Spielkasino mit amerikanischen Slot-Maschinen installiert, und neben der prächtigen Moschee mit den zentralasiatisch anmutenden Ornamenten hat sich ein Restaurant etabliert. Lange dürfte dieser Frevel nicht mehr dauern. Dafür dröhnt der Ruf des Muezzins schon wieder viel zu mächtig über die häßlichen Betonkästen, die auch Tetovo verunstalten. Vor der Freitagsmoschee von Tetovo sitzen alte, würdige Männer in einsilbige Gespräche oder in stille Kontemplation versenkt. Ihr Beispiel frommer Gottergebenheit macht zusehends Schule. Diese »Dschami'« fällt mir besonders wegen ihrer Verspieltheit auf. Die Blumendekoration leuchtet an den Innenwänden, rund um die Holzsäulen, an der gewölbten Decke so intensiv, farbenfroh, ja frivol, daß die Moschee einem Lustschlößchen des Rokokos ähnelt. Tatsächlich stammt sie wohl aus jener späten und dekadenten Epoche des Osmanen-Reiches, die als »Tulpenzeit« bezeichnet wird und sich durch künstlerische Verfeinerung, ja Verschwendung, aber imperialen Machtverfall auszeichnete. Nicht nur zwischen Christen und Muslimen herrscht eine heimliche, aber deutlich spürbare gegenseitige Abneigung. Auch innerhalb der byzantinischen Glaubensgemeinschaft haben alte Spannungen überlebt und werden durch nationale Gegensätze neu angefacht. Der hartnäckige Anspruch des Patriarchen von Konstantinopel, während der endlosen Zeit des türkischen Jochs von den Sultanen und Kalifen als die höchste Instanz, als Interessenvertreter und Wortführer aller orthodoxen Glaubensgemeinschaften anerkannt zu werden, und sei es um den Preis willfähriger Unterwerfung, ja schamloser Kollaboration, wirkt verhängnisvoll fort. Der deutsche Botschafter Hans Lothar Steppan hatte mir geraten, den Erzbischof von Skopje, der im Volk bereits als der heimliche neue Patriarch von Ohrid verehrt wird, zu besuchen. Metropolit Michael mit dem weißen Prophetenbart ist sich seiner Würde voll bewußt. Er empfängt mich väterlich, trägt die weiße Haube der hohen orthodoxen Prälaten und hält einen silbernen Hirtenstab in der Hand. In dieser Diözese geht es sehr viel straffer und disziplinierter zu als im serbischen Patriarchat auf dem Kalemegdan zu Belgrad. Die Zucht der Kleriker mutet beinahe römisch an, und tatsächlich war Michael als einziger orthodoxer Geistlicher der Einladung von Papst Johannes Paul II. zu einem ökumenischen Treffen in Assisi gefolgt. Er habe es mit der Neugründung des Patriarchats von Ohrid nicht eilig, bemerkt der Erzbischof gleich zu Anfang. Der Antrag sei in Konstantinopel gestellt worden, aber die serbischen Kleriker würden sich mit aller Macht dagegenstemmen. Die Autokephalie der mazedonischen Kirche gegenüber dem Belgrader Patriarchat sei erst durch eine Verfügung Marschall Titos im Jahr 1967 angeordnet worden und entbehre noch jeder offiziellen Anerkennung durch die Russen, die Bulgaren, die Griechen und natürlich die Serben. Schließlich sei ja auch das bulgarisehe Patriarchat nach endlosem Widerstand des byzantinischen Phanars erst auf kommunistischen Druck im Jahr 1956 gegründet worden. So sei im gesamten süd-slawischen Raum - sogar in Montenegro — ein im Nationalismus wurzelnder Kirchenkonflikt im Gang, der mit höchst unchristlicher Tücke ausgetragen werde. In mancher Beziehung erinnern die komplizierten konfessionellen Verhältnisse an den heillosen Zustand der ukrainischen Christenheit. Mit großer Nachsicht spricht Metropolit Michael von diesen unwürdigen Zwistigkeiten ehrgeiziger Geistlicher. Er drückt sich in vorzüglichem Englisch aus, und als ich ihn frage, wo er die Sprache Shakespeares erlernt habe, antwortet er mit einem Lächeln: »Im Gefängnis, wo mich die Kommunisten etliche Jahre eingesperrt hatten, war Muße genug, mit Hilfe eines Lehrbuches ganz autodidaktisch diese Kenntnisse zu erwerben. Zur Bildungserweiterung — auch zur geistlichen Erbauung - ist eine Haftzelle wohl nützlich.« Der heilige Mann ist nicht gut auf die Griechen zu sprechen. Er bestätigt, daß der byzantinische Klerus unter den Türken eine systematische Gräzisierung der hohen orthodoxen Hierarchie betrieben und dabei die Unterstützung des Sultans genossen habe. Beim mazedonischen Aufstand, der am Eliastag des Jahres 1903 mit Schwerpunkt in Saloniki sowie Ohrid ausbrach und der das Werk der slawisch orientierten IMRO war, hätten die Griechen sogar den Türken zur Seite gestanden, um diese Abspaltungsbewegung in Blut zu ersticken. »Die Religion wurde hier stets als Instrument der Politik mißbraucht«, beklagt sich der Erzbischof, »und die Politik ist bei uns leider auf fatale Weise durch kirchliche Rivalitäten unterminiert.« Was die Türken betrifft, so urteilt er sehr differenziert. Die Eroberung durch die Janitscharen, die schon im ausgehenden Mittelalter stattfand, sei schrecklich und grausam gewesen. In der Folge habe es kluge Sultane und milde Paschas gegeben. In aller Unerbittlichkeit sei der Konflikt zwischen »Osmanli« und »Raya« erst wieder entbrannt, als die Türkei selbst sich im Zeichen des aufflammenden Nationalismus von dem religiös konzipierten System der islamischen »Umma« und der koranischen Gottesherrschaft abgewandt habe. Mit der Erneuerungsbewegung »Tanzimat« sei diese totale Entfremdung zwischen Muslimen und Christen in eine explosive Phase eingetreten. Damals sei zum erstenmal von Modernität und Säkularismus die Rede gewesen. Nach dem radikalen Umsturz der »Jung-Türken«, die mit ihrer nationalistischen Revolution im Jahr 1908 den Sultan weitgehend entmachteten, seien die Verhältnisse völlig unerträglich geworden, obwohl die Mazedonier den türkischen Erneuerern anfangs Waffenhilfe geleistet hätten. Paradoxerweise habe das Versprechen der Putschisten von Istanbul, das »Millet«-System durch das Nationalitätenprinzip zu ersetzen und allen unterworfenen Völkern Gleichstellung zu gewähren, den Balkan endgültig in Chaos und Krieg gestürzt. Zum Abschluß und zur Illustration des serbischen »Kirchen-Imperialismus« erzählt Erzbischof Michael ein persönliches Erlebnis, das in meinen Augen als tragikomische Episode die ganze Absurdität der Situation auf dem Balkan erhellt. »Ich hatte als junger Novize in Belgrad studiert«, beginnt er. »Nach meiner Priesterweihe kehrte ich nach Mazedonien zurück und suchte meinen Bischof auf, der ein in Bosnien geborener Serbe war. Er erkundigte sich nach meinen Absichten. Ich sagte ihm, daß ich am liebsten als Religionslehrer tätig wäre, und stieß damit auf das Unverständnis des Bischofs. >Du bist ein Narr<, sagte mir der Prälat mit einem teuflischen Grinsen, >als Religionslehrer verdienst du bestenfalls vierhundert bis sechshundert Dinar. Aber ich habe einen ganz anderen Vorschlag für dich parat, eine Position, in der du fünftausend Dinar im Monat kassieren kannst.<>Du stellst dich als religiöser Berater einem unserer prominenten Politiker zur Verfügung, der aus Belgrad stammt. Dann sorgst du dafür, daß die orthodoxen Christen Mazedoniens sich dem großserbischen Gedanken zuwenden, daß sie allmählich echte Serben und serbisch-orthodoxe Christen werden.< Diese unverblümte Bestechung«, fährt Michael fort, »versetzte mich in einen unsäglichen Zorn, nicht nur, weil ich mich als Mazedonier fühlte, sondern auch weil ich mich über die satanische Pervertierung des christlichen Glaubens empörte. Dicke Schweißtropfen traten mir vor Aufregung auf die Stirn. Ich griff in eine Tasche meiner Soutane, um ein Taschentuch herauszuholen und mir den Schweiß abzuwischen. Der Bischof mißverstand jedoch meine Geste, und das war bezeichnend für seine Mentalität. Er meinte, ich würde eine Pistole ziehen, stürzte laut schreiend aus dem Zimmer und kam mit einem serbischen Polizeiaufgebot zurück.« Zum Abschied küßt mich der fromme Greis auf beide Wangen und segnet mich. Ich bekreuzige mich nach lateinischer Art.
Кръстьо Сарафов е роден на брега на река Братът на актьора бил председател на Върховния македоно-одрински комитет Дядо му поп Харитон се застъпил за съдбата на Ботевите четници в Софийския затвор
През май 1858 г. дядо Вълчо К. Сарафов от с. Гайтаниново, Неврокопско (днес Гоцеделчевско), завежда тримата си синове Коста, Петър и Никола на поклонение в Рилския манастир. На превала между Банско и Горна Джумая дядо Вълчо спира синовете си, посочва им околностите на с. Осеново и казва: "Да знаете, че коренът на нашия род Сарафови е от това село. Преди 150 години и повече, когато целият Доспат е потурчен, прадядото на дядо ви Коста (баща на дядо Вълчо) като по-буден и корав християнин плюл на мохамеданството и заедно със своите братя се преселил в Гайтаниново." Ако върнем колелото на родовата история на Сарафови назад, можем да изчислим, че преселването е станало приблизително около 1690-1700 г. Това напълно съвпада с установеното от историческата наука, че помохамеданчването на населението по тези земи става през втората половина на ХVII в. по време на Мохамед IV (1648-1687 г.) В с. Осеново братята носят името Дамянови, а когато идват в Гайтаниново, получават фамилията Шопови. Така наричат в Неврокопско заселниците от вътрешността на българските земи. Бащата на дядо Вълчо, Коста Шопов, е роден около 1760-1770 г. Бил красив и начетен мъж. Станал прочут търговец на гвоздеи, подкови и клинци в Серес и Солун. Избиран е за кмет на Гайтаниново и вилаетски коджабашия със седалище в Неврокоп. Понеже защитавал интересите на българското население в Неврокопско, си спечелил ненавистта на гърците и османлиите, с помощта на които бил отровен. Погребан е в манастира "Св. Йоан Предтеча" близо до Сяр. В началото на ХIХ в. той получил прозвището Сараф и фамилията Шопови се променила на Сарафови. Сараф наричали лице, което разменя пари, търговец с ценни книжа и чужда валута. Само най-малкият син на дядо Коста - Вълчо, запазил фамилията Сарафови. По-големият му син Коста е от най-активните местни дейци за създаване на българска независима църква. Другият му син Петър В.Сарафов е роден през 1842 г. Завършва с отличие гръцката гимназия и едва 22-годишен, идва учител в Либяхово (дн. Илинден), Неврокопско, и се оженва за единствената дъщеря на овдовелия поп Харитон - Сирма Карпузова. Раждат им се 6 момчета (Ангел, Петко, **Борис, роден 1872 г. - бъдещия голям революционер**, Кръстьо, роден 1876 г. - по-късно народен артист, Вълчо и Никола) и 4 момичета (Катерина, Кипра, Злата и Елена). Като прочут учител Петър Сарафов е канен от видните личности на по-будните и големи села. Изключителна личност е и дядото по майчина линия на Борис и Кръстьо Петрови Сарафови - отец Харитон. През 1876 г. **Харитон получил най-високата църковна титла - архимандрит на София**. По това време тук се разглеждало делото на голяма група от заловените участници в четата на Христо Ботев. Харитон използвал авторитета си пред турските големци в София и по много хитър начин успял мъничко да облекчи положението им по време на процеса, а след амнистирането им взел под покровителството си двама свои земляци - Тодор Стоянов от Неврокоп и Атанас Николов от Горно Броди. След като се възстановили от глада и изтезанията в затворите, архимандрит Харитон им дал средства и ги изпратил за Неврокоп. През ноември 1880 г. по поръчение на Екзархията Петър Сарафов полага основите на бъдещото българско педагогическо училище в Сяр. Той е назначен за директор и инспектор на българските училища из околността, а неговият тъст Харитон става архиерейски наместник и председател на българската община в Сяр. Заради своята просветно-патриотична дейност двамата народни будители са наклеветени и през 1885 г. осъдени на 16 г. заточение в Мала Азия, където след две години с помощта на Екзархията се организира бягството им. През Одеса се завръщат в София, а през 1888 г. П. Сарафов успява да премести многолюдното си семейство от Либяхово в София. Най-популярни са синовете на Петър - Борис и Кръстьо Сарафови. Борис се учи в Либяхово, а след това в Солунската гимназия. През 1890 - 1893 г. завършва военното училище в София и се включва в национално-освободителното движение на българите в Македония и Одринско. Избран е за председател на Върховния македоно-одрински комитет. Геройски се сражава по време на Илинденско-Преображенското въстание като член на Главния щаб на Битолския революционен окръг. Атанас Панчелиев (......) Всички са бохеми и родолюбци Ето съдбата и на останалите братя и сестри на Борис и Кръстьо Сарафови: Катерина починала като ученичка в Солунската гимназия. Ангел учил във Виена и станал очен лекар. Петко, строителен инженер, завършил в Петербург, а Кипра завършила приложни изкуства във Виена. Злата учила в Женева медицина и станала гинеколог, а сестра й Елена починала след раждане. Последният - Никола, бил строителен инженер, завършил образованието си в Петербург. В следващите десетилетия родът Сарафови се разраства и дава десетки талантливи и известни люде. Мнозина от тях са с характерната за рода им черта - бохемство, любознателност и вярност към род и родина.
Родословие на семейство Сарафови и детство на Кръстьо Сарафов
По реда на раждането: Катерина Сарафова, починала на шестнадесет години като ученичка в Солунската гимназия, Ангел Сарафов, лекар по очни болести, завършил и специализирал във Виена, Петко Сарафов, строителен инженер, завършил в Петербург, Борис Сарафов, виден македонски деец и революционер, завършил Военното училище в София, Кипра Сарафова, по мъж Хаджигеоргиева, гимназиална учителка, завършила Институт за приложни изкуства във Виена, Кръстьо Сарафов, народен артист, завършил драматическата школа в Петербург със звание „свободен артист", Злата Сарафова, по мъж Фетваджиева, лекар-гинеколог, завършила в Женева и специализирала във Виена, Вълчо Сарафов, служещ, Елена Сарафова, починала две седмици след раждането, и Никола Сарафов, строителен инженер, завършил в Петербург.
Кръстьо Петров Сарафов е роден на 6 април 1876 г. в село Либяхово, Гоцеделчевско, като шесто дете между шест братя и четири сестри. По летописни бележки и спомени от дядото на артиста по бащина линия, записани от бащата на артиста, Петър Сарафов, родът произхожда от село Осепово, между Банско и Горна Джумая. През май 1858 г. Вълчо Сарафов, жител на село Гайтаниново, завел тримата си синове— Коста, Петър и Никола, на поклонение в Рилския манастир. Когато стигнали превала „Попова глава" между Банско и Горна Джумая, Вълчо показал от височината Осенозо и казал: „Да знаете, че коренът на нашия род Сарафовци е от това село. Преди повече от сто години, когато целият Доспат е бил по-турчен, прадядото на дядо ви Коста като по-събуден и корав християнин плюнал на мохамеданството и заедно със своите братя се преселил в Гайтаниново." Дядото на артиста, Вълчо Сарафов, е роден на 23 април 1800 г. и се е занимавал с търговия на гвоздеи и подкови. Бил и в първите редици на борбата за черковна свобода и независимост. В спомените си за него бащата на артиста казва: „Баща ми е единствен виновник за днешното положение на всички негови потомци." Другият му син, Коста, чичото на артиста, също буден ум, е участвувал в борбите за създаване на българска независима църква. На свикания през 1871 г. събор в Цариград за изработване на Екзархийския устав между пред¬ставителите на българските области в Турция е бил и Коста като представител на Неврокопската епархия. Бащата на артиста, Петър Сарафов, е роден през 1842 г. в село Гайтаниново. От ранни години и той като баща си и брат си е проявявал буден ум и упорит характер. Основното си образование е получил в Гайтаниново. Учител му е бил даскал Георги Ив. Зимбилев, който пръв по онова време въвел ланкастерския метод на обучение. След завършване на селското училище в Гайтаниново баща му го изпратил с брат му Коста в Серес, настанил двамата в гръцко семейство, за да изучат гръцки език, и ги записал в гръцката гимназия. Тук ведно с учебните предмети — география, математика, астрономия, двамата братя изучили основно гръцки, старогръцки и литературния турски език. Завършил гимназия с отличие, Петър Сарафов се отдал активно на просветна дейност в родното си село Гайтаниново. Борческият му дух здраво се опълчил срещу всички домогвания на гръцката патриаршия за погърчванс на българското население в Източна Македония. През първите години след завършване на гимназия Петър Сарафов учителствувал и в други села из Неврокопско. Младият родолюбец ясно осъзнал, че най-силно оръжие срещу гръцките попълзновения за духовно подчинение на българското населе¬ние е просветата, и смело поел пътя на апостол-будител. Открил и организирал български училища в много села из Неврокопския край. Със слово и дело младият родолюбец развил неустрашима пропаганда за българщина дори до Серес. С брат си Коста отворил и в Мелник българско училище. Оценявайки изключителната му будител ска дейност, архимандрит Методий Кусевич, протосингел на екзархията и екзархийски наместник в Цариград, го назначил за инспектор на всички български училища в Източна Македония със седалище Серес, където той наново открил закритото българско училище, основано по-рано от С. Сълганджиев. През годините на апостолската му дейност в Серско, Неврокопско и Драмско гръцкият език в училищата и черквите на всички български села бил изхвърлен и заменен с български. Първите ученици на българската солунска гимназия от Източна Македония били събрани и изпратени да се учат от Петър Сарафов. По-късно той станал и директор на българското училище в Серес. Още като млад селски учител в Либяхово Петър Сарафов се оженил за Сирма Карпузова, дъщеря на свещеника Кръстьо Карпузов, по-късно архимандрит Харитон, също пламенен родолюбец и борец за българска църква. В турско време архимандрит Харитон бил архиерей в София, а след Освобождението—в Серес. Бил и председател на общината на Серес. Двамата мъже, зет и тъст, неустрашимо се борили за българска църква и българско слово. „Отначало гърците гледали с насмешка на българското училище в града (Серес, б. н.). Впоследствие обаче, когато българското учебно дело в града и околията се разрастват, гърците се сепват и започват да подстрекават и да клеветят българските учители в Серес начело с моя баща и дядо ми Харитон, който по онова време бил архиерейски наместник"—разказва Кръстьо Сарафов. Уличени в бунтарство против империята, двамата родолюбци биват осъдени от местния военен съд на 16 години затвор. Солунският военен съд потвърдил присъдата и през 1885 г. те биват изпратени в Смирненския затвор, впоследствие преместени в г. Караман, Конийска област, в Мала Азия. Тук по спомените на Петър Сарафов почти цялото население е било неграмотно и е търсело помощта му за писане и прочитане на писма. Турското население е било любезно с тях и те спокойно са се движели из града. Това им помогнало през 1887 г. да напуснат незабелязано града и да заминат за Цариград. Оттук, подпомогнати от многобройната българска колония, с руски параход заминават за Одеса. Същата година се завръщат в България и се заселват в София. През 1888 г. в София пристига и Сирма Сарафова, съпругата на Петър, с децата си. В София Петър Сарафов като отлично владеещ турски и гръцки език, добре персийски и арабски постъпва в Министерството на външните работи — преводач на документи. Дългогодишен деен борец за църковна независимост, основно запознат с църковните песнопения и канони, Петър Сарафов проучва източната музика и съставя обемист труд (834 страници!)— „Ръководство за практическото и теоретическото изучаване на восточната музика". Трудът за дълги години остава настолна книга по песнопение на всички църкви в България и Македония. Когато човек преглежда труда, остава учуден от музикалните познания на мастития българин. „Петър Сарафов — пише П. Динев — след дълги и изчерпателни проуч¬вания по един неопровержим начин пръв доказа, и то по гръцки източници, че Иван Кукузел е българин от Драч. По не¬гово мнение, също така добре обосновано, първият български песнотворец е живял през време на първото ни робство под гърците през XII или XIII век. През 1906 г. , шейсет и четири годишен, той е назначен за преподавател по турски език на двата специални класа във Военното училище в София. В тази напреднала възраст неуморимият книжовник съставя и издава „Османска граматика", а през 1907 и „Синтаксис", пособия крайно необходими за питомците на училището. Буди учудване не само тънкото литературно познаване на турски език, но и умението му да даде и подреди, без да е специалист езиковед, методологически системно материята. В спомените на синове, дъщери и внуци Петър Сарафов се рисува като строг домовла-дика, крайно ученолюбив, обичащ реда и дисциплината, религиозен, тачещ строго народните верски и битови обичаи. Несъмнено, пословичното трудолюбие и на сина му Кръстьо иде подчертано ясно от родителя. Петър Сарафов умира в София на 1 ноември (ст. ст.) 1915 г. Дядото на Кр. Сарафов по майчина линия, както се каза, е архимандрит Харитон с мирско име Кръстьо, на когото е кръстен и артистът. Ръкоположен е бил за свещеник в родното му село Либяхово през 1850 г. Строг, непреклонен, със силен дух и горещо родолюбие архимандрит Харитон през 1870— 1873 г. е бил председател на българската община в Неврокоп. През 1873 г. е бил избран за серско-мелнишки-драмски мит¬рополит, но като вдовец неръкоположен. През 1876—1877 г, е бил управляващ Софийската митрополия. Единствената дъщеря на свещеник Кръстьо Карпузов, бъдещия митрополит, Сирма Карпузова, се омъжва за Петър Сарафов в село Либяхово, когато Петър като млад учител развива енергична просветна дейност в Неврокопско. Образът на майката на артиста, родила десет деца и отгледала още тол¬кова внуци и внучки, е ярко запечатан в спомените на всички, които са я познавали. В единомислие те разказват за способностите и качествата на достойната българка. Неграмотна (за времето й рядкост е било момиче да се прати на училище), но 'надарена богато с природен ум, Сирма Сарафова е била фактическият стожер и разпореждащата воля по всички въп¬роси, засягащи многочленната домашна челяд. Снимките, които е оставила,я рисуват като едра,здрава жена с блага физиономия, чиито малко присвити очи и тънка усмивка говорят за доб¬родушие, весел нрав, за склонност към хумор и ирония. Баба Сирма е притежавала и способност всекиго да поставя на мястото му. Надарена с всичките добродетели на българска¬та майка, Сирма Сарафова е проявявала интерес и към събития от по-широко обществено значение. Инж. Ник. Сарафов отбелязва в спомените си: „Въпреки голямата й домашна работа тя не се уморяваше да пита и разпитва поради неграмотността й сама да се осведомява за всички събития, свързани със съдбата на България, за всичко, отнасящо се до поробена Македония. Никога няма да забравя, че след разгрома на България в 1913 г. при завръщането ни от бойното поле тя пред мене и Кръстя изрази голямата си мъка, като каза: „Сега ми е толкова тежко, колкото когато убиха и брата ви Бориса." От жизнения дух на майката артистът наследява подчертаната си склонност към хумора и шегата, наблюдателността си — да не пропуска нищо, което може да се види от веселата му страна. Ако волята, упоритостта, трудолюбието и посто¬янството в преследваната цел Сарафов наследява от баща си, веселия нрав, практическия ум и оптимизма взема от майка си. Впрочем много от горните качества идат кръстосано от двамата родители. Артистът се ражда при „странни обстоятелства", както сам отбелязва. „Когато майка ми била в положение на 9 месеца с мене, отишла на реката да пере черги. Изпрала ги и ги простряла по трънаците да съхнат на слънце. Но започват родилните мъки. Тя се сбъркала какво да прави при това положение: да остави чергите — може да ги задигне някой. Затова започнала бърже да ги прибира, задява се с тях, макар че били мокри и тежки за носене. След малко обаче била принудена да ги хвърли и набърже ме изтърсва на пясъка край реката. Акуширала случайно минаващата баба Митра Кокова. Майка ми ме занася в къщи па цедило. Тя беше здрава и силна българка. Децата си е раждала при най-тежки и примитивни ус¬ловия — все в яхъра при говедата да не гледат децата." Жените махленки, като научили, че Сирма пак се сдобила с нов отрок, отишли да я видят и да й занесат по обичая сухо грозде и леблебии. Момченцето се родило черничко и грозничко, по майка му го обикнала с по-особена обич. Малкият Кръстьо растял палав и непослушен. Твърде не¬връстен родителите му го пратили на училище. Както е разказал спомените си от детските си години: „. . . в къщи бяхме много деца — братчета и сестричета. За да не се преплитам в къщи, родителите ми ме изпратиха на училище много малък. По мое време обучението беше съвсем друго от сегашното. На учениците от първо отделение сега откриват буквите една по една, а тогава учителят написваше цялата азбука на мукавичка и ни караше да повтаряме хорово всички букви, докато ги научим. А за това се изискваше от нас много време и упорит труд. Учениците не бяха разделени,както сега, на отделения, а всички учехме в една стая. Тогава нямаше никакви удобства — нито сегашните хигиенични сгради, нито учебници, нито учебни помагала. Учението по мое време не беше учение, а истинско мъчение. След като усвоихме азбуката, учихме псалтира.Всеки празничен ден ходехме на черква. Понякога аз и някои мои другарчета четяхме псалтира пред покойници, за което получавахме по една щампована кърпа." Когато особено хубаво четял в черква, малкият Кръстьо получавал от баща си по петак. Така с псалтира и петачетата той продължил учението си. Сам артистът признава, че в онези предюношески години немирствата и момчешката палавост съвсем не са му били чужди. Проявявал е и спортни качества: сръчно се катерел по дърветата, успешно надскачал „трупешката" (скачане с плътно прибрани нозе) махленските си другари, гонел и ловял щиглеци. Че артистът в момчешките си години не ще е бил съвсем от кротките, говорят и думите му, казани пред артиста Ст. Сърбов: „Ако аз през деня не направех някоя бела, не можех да заспя спокойно. Такъв си бях от малък." За същия немирен дух свидетелствува и народната артистка Марта Попова Сарафов й е казвал: „Не мога да си легна спокойно, ако през деня не съм направил някой шейретлък." Шест-седемгодишен, Кръстьо е обичал и да плаши по-възрастните си братя и сестри с думите: „Ке се потурчам", от което всички изпадали в ужас. Пак в онези немирни години често се е криел между големите градински чимшири (лятно време са спали на кьошка), чакал е да заспят родителите му и е зашивал завивките им, за да се наслади рано сутринта на ефекта от шегата си. Когато пък е пасял свините, крадял от бостанските тикви, разчупвал ги и мамел животните, за да не се пръскат.Явно е, че пакостите на младия Сарафов са идели от живия темперамент на момчето. Увлечението и упоритостта, с които по-късно ще посещава представленията и репетициите на Пожаровия театър в София, говорят определено за същности в характера, които по-късно именно защото са същности, ще останат цял живот определящи моменти в развитието на човека и артиста. През 1888 г. и семейството на Петър Сарафов се преселва в София. Настанява се в паянтова стаица в двора на митро¬полията. По-късно с големи задължения П. Сарафов построява малка къща на ул. „Осогово" 36 в новия тогава квартал Ючбунар. Пристигането в София Сарафов рисува в спомените си, които разказва на П. Тихолов: „. . . Пристигнах в столицата на България тържествено, яхнал гордо едно пъргаво и упорито магаре. Бях облечен с вехти селски дрешки и фес на главата. Тогава и наум, разбира се, не ми е минавало, че ще стана артист, че ще доживея 50-годишна сценична дейност." В училището го подлагат на изпит, за да определят в кое отделение да го запишат. Записват го в трето отделение. Школното обучение на юношата не е вървяло твърде гладко. Столицата на княжеството, макар по онова време мръсно и неугледно селище, се е представила на Сарафов в сравнение с родното му село с всички съблазни на големия град. Тук има бирарии, певачки, хармоники и въртележки, да не говорим за великденския събор. Системата на преподаване, суха и схоластична, не е будела у младия школник интерес към по-трудните и отвлечени предмети. „Мързелив не бях — разказва Сарафов ,— Но учителите не умееха да направят предмета си интересен, да заинтересуват възпитаниците си. А всеки предмет може да стане интересен, стига преподавателят да съумее да го оживи и одухотвори, т. е. да намери пътя и събуди любознателността на ученика. Тъкмо това моите преподаватели на времето не съумяваха да сторят." Все пак с природния си ум младият Сарафов, макар немного блестящо, минава от клас в клас. Уроците си готвел обикновено вечерно време, защото през деня обичал да се разхожда из града и зяпа по сергиите на чаршията. Особено обичал театрото. За театралната си слабост изповядва: „Под навеса на нашата къщичка слагах черга и там приспособявах нещо като сценичка, където играехме с другарчетата на „театро" в присъствието на публика — съседи и съседки. Моята ранна любов и силно влечение към сцената изкупих с много големи жертви. Едва ли някога човек е бил преследван и бит по-жестоко от мене заради „престъплението" да обича, посещава и играе в театър. Строгият ми баща в никой случай не се съгласяваше да стана „карагьозчия", т. е. артист. Той се срамуваше и презираше това „позорно" занятие. Въпреки всички пречки, страдания и горчиви изпитания, на които бях подложен от свои близки, аз успях да стана артист благодарение на твърдата си воля и дарование." Братът пък па артиста, инж. Ник. Сарафов, е записал в спомените си: „Когато вечерно време Кръстьо, сестра ни Злата, Вълчо и аз седяхме около една маса (за да не горят две газени лампи) да готвим уроците си, Кръстьо вместо уроците си четеше разни книжки, особено когато баща ни не беше се още завърнал. Майка ни понякога ни заобикаляше да види как вървят заниманията ни и когато забелязваше, че Кръстьо не се занимаваше с уроците си, мъмреше го и му се заканваше, че ще го обади на баща ни." Артистът е разказвал, че силната му страст към театъра през ученическите му години се е родила стихийно. С дълбоко вътрешно удовлетворение той е видял първите представления на „Хубава Сидония", „Лукреция Борджа", „Кулата на Нел" или „Ужасните потайности на Париж". Една лятна вечер с дружина махленски приятели попада и на представление на операта „Фауст". Пътуваща италианска трупа давала части от операта. Младият Сарафов за първи път видял актьори-певци. Впечатлението, което му направило певческото изкуство на артистите и особено преобразяването на д-р Фауст от побелял старец в млад момък, музиката и декорите — всичко оставило в душата му неотразимо впечатление.Дни и седмици не могъл да се успокои от виденото и чутото. Тогава замечтал да стане оперен артист. „Но как без глас се става оперен артист? — се запитах. — Обстоятелството, че не бях много музикален и че нямах глас, охлади до голяма степен желанието ми към сцената. Но скоро след „Фауст" видях драмата „Кулата на Нел” на Ал. Дюма. Представлението ми направи силно впечатление. Тогава си помислих: „Ако оперен певец, за който се иска глас, не мога да стана, то артист мога да стана я!", и от този ден нямаше представление, на което да не присъствувам." През лятото на 1890 г. покойният артист Борис Пожаров, тогава млад и ентусиазиран театрал, образувал в София своя трупа — „Васил Левски". Трупата давала представленията си в театър „П а п а д о п о л у". Малко по-късно той наел големия дъсчен цирк на известния по онова време италиа¬нец Анджело Пизи, приспособил конюшнята за сцена, арената за зала, прибавил към името на театъра и ново име — „Зора", и започнал усилено сценичната си работа.Появяването на новия театър не е могло да остане неизвестно и на увлечения от сцената Сарафов. В „Зора" между другите пиеси („Хубавата Сидония", „Адам и Ева", „Обесването на Васил Левски", „Прекрасната мохамеданка", „Асо спатия", „Иванко", „Отело", „Миха лак и чорбаджи", „Разбойници") се дала и „Стефан Караджа" от Тодор Х. Станчев. В патриотичната пиеса не липсвали бенгалският огън и живите картини, с които Борис Пожаров често си служел за сценичен ефект. В пиесата, както е разказал Пожаров, е трябвало да се води лют бой между турския аскер и остатъците от разбитата чета на Хаджи Димитър. При усилената пушечна стрелба (стрелбата се произвеждала с капси от ловджийски патрони в мангал с жарава) сцената се изпълвала с дим и мирис на барут. След като видял една от репетициите на „Стефан Караджа", за петнадесетгодишния Сарафов не е имало вече сила, която да го отклони от театъра. „С часове, дори с дни чаках да започнат репетициите, които следях с особено внимание — разказва артистът. — Репетираха пиесата („Стефан Караджа", б. н.). Лицето, което играеше ролята на Спиро Македонски, отсъствуваше. Аз седях на един от предните редове в салончето. Ръководителят на театъра Борис Пожаров, като ме видя( усмихна се и ми каза: — Хей, момче, ела тук! Скочих и веднага отидох при него. — Често ни посещаваш — ми каза той. — Изглежда, че обичаш изкуството и искаш да станеш артист. Давам ти ролята на Спиро Македонски. Опитай късмета си. Зарадвах се много и приех с готовност неочаквано напра¬вената ми покана. След това той набързо репетира с мене и хареса играта ми. И публиката ме посрещна с въодушевение. Това бе моето първо кръщение, моят дебют. Бях безкрайно щастлив. Аз вече играех с истински артисти, а не с другарчетата от махалата. Започнах да бягам редовно от училище. Нищо не беше в състояние да попречи на пътя ми към сцената. Родителите ми напразно ме преследваха и гонеха. Те искаха да си гледам уроците, а не да се занимавам с театро. Както съобщава народната артистка Адриана Будевска, при един остър конфликт с родителите си Кръстьо избягва от дома си. Кръстьо избягва, без да се чуе и види накъде. Поскитал доста, той най-после решава да отиде при Пожаров, който го взема под свое покровителство. Пожаров го храни и пои и най-главното—дава му роли, една от друга по-хубави и по-големи. Кръстьо става актьор. Пътят, който 15-годишният ученик поема, полупризнат, пол у непризнат от родителите му, е съпровождан често от „трусове", които като че ли повече закаляват волята му да •следва пътя на непреодолимото си влечение, отколкото да го разколебаят. Такъв трус е случката, станала през една лятна вечер, запомнена, описвана и разказвана не от едного от близ¬ките и роднините на артиста.3 Страстта на младия Сарафов към театъра добила такива размери, че той започнал да не се връща в дома си и за спане. Веднъж не се завърнал два-три дни. Безпокойството на родителите му от постъпката се обърнало в остър гняв. Борис Сарафов, брат на героя, четири години и половина по-възрастен от него, ядосан, решил на всяка цена да го намери и накаже. Като го открил и потирил като добиче, по целия път го биел с канията на сабята си. Събрани в двора, всички домашни отдалеч чули гръмливия глас на по-въз¬растния Сарафов и протестите на Кръстьо. Когато влезли в двора, двамата спрели пред кладенеца. Баща му веднага му посочил кладенеца и му казал, че е по-добре да се удави, отколкото да става карагьозчия. Борис Сарафов пък, току-що завършил Юнкерското училище и произведен подпоручик, му заповядал по военному веднага да се хвърли в кладенеца като незаслужаващ повече да живее. Кръстьо прескочил с единия си крак предпазния парапет и театрално отговорил: „По-добре да се удавя, отколкото да ме мъчите и да ми пречите да стана артист." Казал и тутакси се обърнал към брат си Борис: „Чакай, бате, да се простим и ще се хвърля." Намесила се и майката: „Прости му, Борисе,той вейке няма да бяга и ще се поправи"— приплакала. „Присъдата" била отменена, майката, бащата, Борис Сарафов и голямата дъщеря Кипра след кратко съве¬щание решили да изпратят младия театрал вън от България, дето няма театър, за да се излекува от театралната си болест. През есента на 1894 г. ученикът бил изпратен в Одрин да следва българската гимназия. Първото излизане на Сарафов в „Стефан Караджа" е станало на 6 януари 1891 г. През същата година и следващите две артистът играе под ръководството на Пожаров в ролята на Хил от „Преклонение на кръста" на Калдерон, Отец Иван и Милку в „Иванко" на В. Друмев, Куздо от „Руска" на Ив. Вазов, Комарджията в „Насила оженване" па Молиер. Като ученик в III клас през 1892/93 г. играе в някаква женска роля, По-късно и старият Константин Сапунов му поверява ролята на Фьокла Ивановна (побългарена — баба Тудорка) от „Женитба" на Гогол, превод на Ив. Иванов. В ролята обаче не излязъл, тъй като родителите му го изпращат в Одрин. В По-жаровия театър „З о р а" остава три години За Одрин младият Сарафов заминава, за да постъпи в IV клас на IV-класното училище „Д-р Петър Берон" като екзар¬хийски стипендиант. Изпращането му в Одрин е било продиктувано вън от причините, за които ще говорим по-долу, вероятно и от обстоя¬телството, че през учебната година 1891/92 и 1892/93 в одринската българска девическа педагогическа гимназия „Касъров" учителка е била сестра му Кипра, създала си добро име и връзки между учителството. Петър Сарафов е сметнал вероятно, че синът така ще бъде под по-сигурен контрол. Приемането на Сарафов в Одринската гимназия е станало не твърде лесно — след дълга преписка на баща му с екзархията и молби пред управляващия Одринската епархия — архимандрит Софроний. Софроний пише до екзарха, че ученикът Сарафов не е бил „за другаде никъде". Защо не е бил за друга¬де никъде, можем само да се досещаме: театралната страст до такава степен го е била завладяла, че се е отразила чувстви¬телно на успеха в училището и поведението му. (От справката, която направихме в класните книги на I софий¬ска мъжка гимназия, се оказа, че последният клас, който Сарафов е следвал, е III клас — учебна 1892/93 г. Дава му се препис за общия успех с дата 18. VIII. 1894 г. , т. е. цяла година след завършване на учебната 1892/93 г. (III клас). Тъй като Сарафов постъпва в Одринската гимназия (IV клас) през учебната 1894/95 г. , явно е, че учебната 1893/94 г. е пропиляна. Иначе не би му се дал преписът за успеха му с дата 18. VIII. 1894 г. Сарафов е бил приет в Одринската гимназия „пред вид, че Петър Сарафов (бащата на Кр. Сарафов, б. н.) имал известни заслуги по черковно-историческите работи". Вж. подробности — Петър Сарафов до ек¬зарха в Цариград — БАН, Архивен институт; Д-р Петър Берон и одрин¬ската българска мъжка гимназия „Д-р Петър Берон" — Сборник от ста¬тии и документи, съставили Ив. П. Орманджиев и д-р Ив. Ст. Пенаков, стр. 449—450) Когато пристига в Одрин, учителите готвят „Геновева". Още иеориентиран в новите условия, Сарафов отива на една от репетициите. Играл вече с такъв успех в „З о р а" с възрастни актьори, събирал лаври, новопристигналият авторитетно се намесил в режисурата. И учители, и ученици веднага разбрали, че пред себе си имат опитен театрал. В края на краищата, както ни разказа артистът, учителите решили той да играе главната роля. Учебната година Сарафов завършва с отличен успех и примерно поведение, за да продължи гимназиалното си образование в София. Сведения за ученичеството на артиста след Одрин нямаме, но ако съдим от спомените на брат му инж. Ник. Сарафов, интересът на младия театрал към сцената съвсем не ще е бил отслабнал. Защото „. . . брат ни често отиваше на театър и в желанието си и ние, по-малките, да видим някоя пиеса в „Славянска беседа" благодарение на неговите познанства с персонала на театъра се промъквахме безплатно в галерията". През 1895 г. министър на просвещението е Константин Величков. Видният писател и общественик, проявил голям интерес към изкуствата ни още като депутат на Областното събрание в Източна Румелия, създава на първо място Рисувалното училище. С живо чувство той се интересува и от теат¬ралното дело на младата държава. При една среща с тогавашния директор на „Сълза и смях" Радул Канели и с артиста Иван Попов, при която среща двамата театрали изтъкват нуждата от по-голяма държавна субсидия, от солидна, за сцена пригодена сграда, както и необходимостта от попълване артис¬тичния състав с академично школувани актьори, Величков се съгласява с почти всички искания, като на първо място обещава да учреди няколко стипендии за драматическо изкуство. Такива стипендии — две за мъже и две за жени — действително се създават и управителният комитет на „Сълза и смях" изработва реда и програмата за състезателния изпит. През септември 1895 г. столичните вестници дават гласност на обявения конкурс и, както разказва народният артист Иван Попов, в дирекцията на „Сълза и смях" постъпват няколко десетки заявления от кандидатствуващи. Научил за стипендията, деветнадесетгодишният Сарафов пламнал. „И аз горях от желание да се явя на конкурса — да взема една от стипендиите — разказва артистът, — но понеже бях малолетен, едва 19-годишен, трябваше да искам съгла¬сието на баща си. Колебах се дълго, понеже знаех отношението му към театъра, но най-сетне отидох при него. Когато му съобщих желанието си, той едва ли не припадна. - Още ли мислиш за това пусто театро — ме смъмра грубо и ме изгони. Отидох при брата си Борис. Имай търпение и не върши глупости — ме утеши той. Обещавам ти, че твоята работа ще наредя някак с татко. Брат ми тайно проверява кои са кандидатите за конкурсния изпит и вижда между тях хора: Петър Джидров с жена си, които по това време бяха основни учители, писателя Иван Андрейчин, тогава студент, и др. Тогава брат ми съобщава на баща ми, че кандидатите за изпита са сериозни хора, и го убеждава да даде съгласието си, тъй като е уверен напълно, че аз ще пропадна и ще мирясам, че никога повече няма да се занимавам с актьорство. На следния ден брат ми съобщи, че баща ми дава съгласието си. Едва ли тогава е имало по-щастлив човек от мене. Започнах трескаво да се готвя за конкурсния изпит. Репетирах при дядо К. Сапунов, който за мене бе най-големият авторитет. Изучавах ролите си в Борисовата градина, стигах дори до Драгалевци, за да не бъда смущаван от никого. Изпитът се състоя в края на август." Изпитните условия за мъже са били: един монолог от „Разбойници" — монологът на Карл Моор, един монолог от „Скъперникът" (Харпагон), монологът на Куздо от Базовата „Руска", одата на Ст. Михайловски „Бог", народната песен „Хубава си, моя горо" и по избор един монолог и едно стихотворение. Конкурсът се провел на сцената на „Славянска беседа". Между членовете на журито са били Иван Вазов, проф. Иван Шишманов, Радул Канели, Иван Попов, Димитър К. Попов , журналист и добър преводач на времето, проф. Иван Мърквичка и Иван Николаев, учител по пеене. В юбилейния сборник на К. Сарафов от 1921 г. народният артист Иван Попов ни предава спомена си от изпита на Сарафов: „Между кандидатите правеше впечатление едно младо сухичко момченце, което се бе явило на изпит с тесни и къси почти до глезе¬ните панталони и с едно бозово сетренце, на което бе останало само най-долното копче. О, това копче! Навярно от голямо смущение, като излезе на сцената, някак си машинално то ту го откопчаваше, ту го закопчаваше. Един от членовете на комисията почна силно да се дразни от това и пришепна на Канели, който седеше до него, да му обърне вниманието да стои мирно. Канели му възрази на френски, че това то прави от стеснение и ако му се забележи, съвсем ще се смути. Накрая го обърна на български и между другото каза: „Изглежда благонадеждно момчето. Щом има актьорска треска, от него може да се очаква н е щ о." Това младо сухичко момченце, за което Канели като режисьор предварително, без да ще, изказа своето мнение, бе Кръстьо Сарафов. Управителният съвет забавя обявяването на резултатите. Едва към средата на октомври, „след като станаха няколко продължителни и мъчителни заседания, в които станаха по преценката на кандидатите и кандидатките много остри дебати, обяви за издържали изпита следните лица: Гено Киров, Кръстьо Сарафов, Адриана Будевска и Вера Игнатиева. Радостта на Сарафов от спечеленото състезание е била неизказана и в края на октомври 1895 г. той заминава за Петербург.
The Macedono-Bulgarian Congress in Chicago, December, 1918.
On December 1, 1918 a Macedono-Bulgarian congress was summoned in Chicago, which lasted for more than a week. 201 delegates were present. In the light of the recent events its organizers considered as most important the question of preparing a mutual agreement about the possible after-war status of Macedonia - autonomy or annexion to Bulgaria. With a great majority the delegates supported the annexion.
On January 15, 1919 a Memoir was sent to the Great Powers, the US President and others. In it the delegates explained the real motives of Bulgaria to enter the war. They shared their disappointment from the peace agreements, which according to them threw their brothers into a "foreign slavery". They demanded for Macedonia not to be torn apart but to join the state it was historically connected to - Bulgaria.
Here is part of the text:
"A resolution by the Macedono-Bulgarian Congress conducted on December 1-6, 1918 in Chicago for the freedom of Macedonia and the unification of the Bulgarian people.......We, the undersigned 200 delegates, representing 40 000 Bulgarians from Macedonia, present the following facts:
"1. We are born, grown up and brought up in the cities and villages of Macedonia, where we used to live: Skopie, Tetovo, Debar, Ohrid, Kostur, Lerin, Voden, Bitolja, Prilep, Veles, Gevgeli, Dojran, Kukush, Radovish, Maleshevo, Shtip, Kochani, Kratovo, Kumanovo, Palanka, Demir Hisar, Serres, Drama, Resen, Tikvesh, Struga, Enidje-Vardar, Solun and others, which are currently under Greek and Serbian slavery...
3. We are part of that population, whose fathers and children had fought against the Greek religious yoke and had been the creators of our church organisation the Bulgarian Exarchate much before the Bulgarian Kingdom was created.
4. We are just a small part of the 1, 200, 000 Slav inhabitants of Macedonia, who speak no other language but Bulgarian...
...
...we politely ask that our native land be included in the borders of our common Fatherland, thus preventing a policy of partition and tearing apart of our native land."
Memoir Respectfully Submitted by the Macedono-Bulgarian Central Committee Representing Forty Thousand Bulgarians from Macedonia in the United States of America, to the President of the United States of America, and to the Governments of the Allied and Neutral Powers of Europe and Their Representatives at the Peace Conference, Paris, France.
Aside from the rare adventurer, few Bulgarians settled in the United States before the great immigration wave of the early twentieth century, in which thousands of southern and eastern Europeans altered the country's ethnic cast. The earliest documented Bulgarian immigrants were converts to Protestantism, who arrived around the middle of the nineteenth century to pursue higher education in America, as Nikolay G. Altankov notes in The Bulgarian-Americans, published by Ragusan Press in 1979. Their passages were funded by American Protestant groups intent on grooming talented natives for missionary work back in Bulgaria. Although some Bulgarian students did return home to spread the gospel, others chose to remain in the States, settling in their adopted country with their families. Early Bulgarian Americans included Ilya S. Iovchev, who arrived in 1870 and became a journalist, and Hristo Balabanov, who came to the States in 1876, earned an M.D., then established a medical practice in Tacoma, Washington, in 1890.
SIGNIFICANT IMMIGRATION WAVES
Bulgarians have a long tradition, dating to the Byzantine period, of migrating to flee political turmoil. Every unsuccessful revolt against the Turks in the eighteenth and nineteenth centuries was accompanied by mass migrations of Bulgarians to Russia, the Ukraine, Moldavia, Hungary, Romania, Serbia, and other Balkan nations. Expatriate Bulgarian communities formed and thrived in some of those countries. Today, an estimated two million ethnic Bulgarians live beyond the country's borders, with the vast majority residing in Russia and Romania. Bulgarians first started immigrating to the United States in large numbers between 1903 and 1910. During this period, approximately 50,000 Bulgarians from Turkish-occupied Macedonia and from Bulgaria proper, or "the kingdom," arrived in the United States. Economic opportunity was the primary attraction for Bulgarians from "the kingdom," who were escaping overpopulation and unemployment in their native regions. Macedonian-Bulgarians had an additional impetus to emigrate; the unsuccessful St. Ilya's Day revolt of 1903 drew brutal reprisals from the Turkish army, which laid waste to three Macedonian provinces and killed 5,000 revolutionaries and villagers. Some 330,000 homeless Macedonians fled to Bulgaria. Within months, the largest wave of Bulgarian and Macedonian Bulgarian emigration had begun. After 1910, political developments continued to influence the ebb and flow of emigration from Bulgaria. Territorial loss following the Balkan Wars and the First World War drove between 400,000 and 700,000 ethnic Bulgarians from Aegean Thrace, Macedonia, and Dobrudzha into Bulgaria proper. Their arrival strained the already limited economic resources of the country and led many Bulgarians, in turn, to seek work abroad. For the typical Bulgarian immigrant of the early twentieth century, passage to the United States was not obstacle-free. With little of value to his name, a peasant would sell his land and livestock, mortgage his farm, or take a high-interest loan from a steamship agent in order to fund his transatlantic trip. Such a costly outlay meant there was no turning back. Some immigrants began their journeys at Danube River ports, traveling to Vienna and continuing overland by train to any number of European port cities (Hamburg, Le Havre, Trieste), where they spent up to a week or more in detention camps before boarding a ship to New York. Others embarked from the Greek ports of Piraeus or Salonika. Although their points of departure varied, most immigrants spent the month-long ocean voyage in steerage, in the hold of the ship, where crowded, unsanitary conditions and poor food encouraged the spread of disease. Many Bulgarians sought to avoid stringent entrance exams at Ellis Island, the immigration station in New York City, by entering the country illegally, through Canada or Mexico. Bulgarian immigration never boomed the way immigration from other southern or eastern European countries did, and in 1924, the National Origins Immigration Act limited the number of Bulgarians who could enter the United States to a mere 100 a year. From 1924 until the lifting of the national origins quota restrictions in 1965, only 7,660 Bulgarians were officially admitted to the United States. Historians believe thousands more made America their home during this period, entering illegally via Canada or Mexico or with non-Bulgarian passports issued by the country of their last residence rather than the country of their birth. Many Bulgarians, it is believed, have been recorded as Turks, Greeks, Serbs, Romanians, Russians, or Yugoslavs. At one point, U.S. immigrations statistics did not distinguish Bulgarians from Serbs and Montenegrins. For these reasons, the actual number of people of Bulgarian ancestry living in the United States is believed to be significantly higher than the 1990 U. S. Census figure—slightly over 70,000 as opposed to the official 20,894. The 1924 quota restrictions affected not only the dimension of Bulgarian immigration but its character as well. Most of the immigrants of the interwar years (1919-1939) were women and children joining husbands and fathers who had already established themselves in America. Otherwise, immigration from Bulgaria during these years had dwindled to a trickle. The rise of the Communist state in 1945 precipitated a new wave of immigration. In contrast to the earlier immigrants, the postwar emigres were primarily political refugees and professionals who left Bulgaria with no expectation of returning. Thousands fled in the wake of the Soviet invasion of Bulgaria in 1944. Following retreating German troops to Germany or Austria, some Bulgarians settled in western European countries; others entered the United States under the Displaced Persons Act of 1947. A handful became Americans under the auspices of a 1944 congressional act that granted citizenship to refugees who were accepted into U. S. military service overseas. Until the Bulgarian borders were sealed in 1949, refugees continued to leave by the thousands. The route to America was often circuitous, with refugees typically spending several years in non-Communist European countries— Greece, Turkey, Italy, Austria, Germany—or even in South America before finally making their way to the United States. After 1956, the flow of postwar refugees slowed to a mere 100 to 300 a year, but periodic relaxations on travel or border regulations continued to give the determined occasion to flee. In 1989, the demise of single-party rule in Bulgaria brought an end to Communist restraints on travel and opened the country's borders. Many Bulgarians, fleeing economic instability under the new government, are once again leaving for western European countries or America. Since 1990, they have been immigrating to the United States at a rate of about 1,000 a year. Like those who emigrated during the Cold War, these immigrants are predominantly skilled workers and professionals.
SETTLEMENT PATTERNS
The early immigrants tended to settle in Slavic or Balkan enclaves in the Midwest and the Northeast, where unskilled laborers could find work in factories, mills, and mines. The earliest recorded Bulgarian communities arose shortly after the turn of the century in the cities of Steelton and Philadelphia, Pennsylvania; Cleveland and Dayton, Ohio; Chicago, Illinois; St. Louis, Missouri; and New York City. Smaller numbers of Bulgarians settled in the American West or Northwest as farmers or railroad workers. Between 1910 and 1914, a group of ethnic Bulgarians from Bessarabia established a farming community in North Dakota. Another group established itself in Yakima, Washington, as fruit growers. Nevertheless, the most popular destination for new arrivals was the Midwest, where, for instance, the twin cities of Granite City and Madison, Illinois counted over 6,000 Bulgarian inhabitants in 1907. As the automobile industry grew, Detroit became home to the largest concentration of Bulgarians in this country—there were 7,000 in the city alone in 1910, with an additional 1,500 scattered in nearby Michigan cities. An estimated 10,000 Bulgarian Americans continue to live in Michigan today. In contrast, only about three to four thousand Bulgarians reside in the New York metropolitan area. Other cities hosting large numbers of Bulgarian Americans include Gary, Fort Wayne, and Indianapolis, Indiana; Lorain, Toledo, Cleveland, Youngstown, and Akron, Ohio; and Los Angeles, California. Pittsburgh, once a hub for Bulgarian immigrants, has declined in importance in recent years, while the greater New York and Los Angeles areas have attracted growing numbers of recent immigrants.
ACCULTURATION AND ASSIMILATION
As an ethnic group, Bulgarian Americans do not have a conspicuous or clearly defined image in the United States. Scholars have attributed the group's low profile to a number of factors. Bulgarian immigration, even at its height (1907-1910), never approached the magnitude of immigration by other comparable southern or eastern European nationalities. Practically nonexistent before 1900, Bulgarian immigration also occurred later. Those who did come led largely nomadic lives or were dispersed around the country and tended not to form distinct ethnic communities. There were no "little Bulgarias" from which the American public could draw its stereotypes. According to Nikolay Altankov, the first scholar to make an extensive study of Bulgarian Americans, the group's own attitudes may have encouraged the indifference of the general public. Far from being vocal or visible, Bulgarians tend to shy away from involvement in public life. With some exceptions, they prefer to devote their energies to friends and families rather than to politics or ethnic activities. When the early immigrants did attract notice, their "Bulgarian-ness" was often obscured by their identification with other Slavs. During the heyday of Bulgarian immigration, outsiders might have recognized Granite City's "Hungary Hollow" as an eastern European enclave, but few bothered to distinguish Bulgarians from their Magyar or Slavic neighbors. Insofar as Bulgarians were confused with larger Slavic groups, they encountered the same prejudices as those immigrants. Their opportunities for employment were limited, and they took the low-paying, unskilled, and often dangerous work that the native-born refused. They faced the inevitable derogatory epithets. Established Americans looked down on the newcomers, whose unfamiliar customs and lack of English skills alienated them from the mainstream and whose poverty forced them to live in crowded, unsanitary conditions. By contrast, immigrants who arrived during the Cold War as political refugees received a more welcome reception. Their strong anti-Communist stance inspired sympathy. They were better educated, more cosmopolitan, and more highly skilled than the earlier immigrants. As academics, doctors, engineers, and small business owners, they had stronger financial prospects in their adopted country. However, because their numbers were small and they were even less likely to settle in specifically Bulgarian neighborhoods, they failed to raise the profile of Bulgarian Americans. "While I am not a whole American, neither am I what I was when I first landed here; that is, a Bulgarian.... I have outwardly and inwardly deviated so much from a Bulgarian that when recently visiting in that country I felt like a foreigner.... In Bulgaria I am not wholly a Bulgarian; in the United States not wholly an American." Stoyan Christowe in 1919, cited in Ellis Island: An Illustrated History of the Immigrant Experience, edited by Ivan Chermayeff et al. (New York: Macmillan, 1991). The descendants of the early immigrants, the second generation, often chose to live in non-Bulgarian neighborhoods and marry out of their ethnicity. Educated in American schools and steeped in American culture, they were eager to cast aside the "differentness" that marked their parents. Increasingly, they spoke only English. Observance of Bulgarian customs went the way of regular attendance at a Bulgarian church. In short, second-generation Bulgarian Americans assimilated into American life, frequently at the expense of ethnic heritage. And yet, from the relatively comfortable vantage point as third-generation Americans, their children are feeling the draw of their past. Many Americans of Bulgarian descent are re-discovering their ethnic roots. Bulgarian folk dance and music, in particular, are enjoying a new popularity among Bulgarians and non-Bulgarians alike.
EMPLOYMENT AND ECONOMIC TRADITIONS
In the nineteenth century, it had become commonplace for Bulgarian peasants from poor, mountainous regions to leave their homes and seek temporary work abroad, usually in neighboring countries. These migrant workers, called burchevii, wandered to such countries as Turkey and Egypt, but always with the intention of returning home with their earnings. Most of the early immigrants in America were burchevii. They tended to be single men, usually uneducated peasants and laborers who found work in the industrial centers of America, in railroad construction, or in the steel mills, mines, and automobile factories of the Midwest and Northeast. Between 1910 and 1929, the number of Bulgarians who returned to their native country outstripped the number who immigrated to the United States. Some returnees left to marry and buy plots of land with their savings. Others went back to serve in the Bulgarian army during the Balkan Wars and the First World War. Those who stayed continued working in factories and mines in order to save enough to money to enable second- and third-generation Bulgarian Americans to receive an education and enter the professional ranks of American society.
POLITICS AND GOVERNMENT
The earliest Bulgarian American political organizations grew out of social need. Groups of immigrants who hailed from the same village formed mutual benefit societies in which members pledged to support each other in times of financial hardship. Patterned after similar organizations in the home country, the first-known Bulgarian organizations, founded by Macedonian Bulgarians, arose in the United States around 1902. They reflected the predominance of Macedonian Bulgarians among the early immigrant pool. In 1906, Iliia Iovchev, a Bulgarian-born employee of the Immigration Bureau at Ellis Island, started the Bulgarian and Macedonian Immigrant Society Prishlets (newcomer). Its purpose was to help immigrants through the admission procedures at Ellis Island and settle in the New World. A women's charitable organization called Bulgarkata v Amerika devoted itself to performing charity work on behalf of both the local community and the women's native villages in 1913. That same year, the Bulgarian People's Union, the first group with a national profile, emerged. By that time, nearly 30 mutual benefit societies had been organized around the country. Their numbers continued to mount, and by 1933 there were over 200 such organizations with a total of 10,000 members. One of the longest-lived national organizations was the Macedonian Political Organization (MPO), founded in Fort Wayne, Indiana, in 1922. With branches in many cities, it supported the claim that Macedonians are ethnically Bulgarian and promoted the creation of an independent Macedonia. From 1926 onward, the MPO published a Bulgarian-language weekly called the Makedonska Tribuna. The group changed its name to the Macedonian Patriotic Organization in 1952. Some immigrants were also involved in the national political scene. Before World War II, many Bulgarian American workers were active in leftist or labor causes; some belonged to the Bulgarian Socialist Labor Federation, a group founded in 1910 that later merged with the American Socialist Labor Party. Postwar immigrants, on the other hand, tended to belong to strongly anti-Communist organizations, such as the Bulgarian National Committee, set up in 1949 by former Bulgarian politician Georgi M. Dimitrov. Competing right-wing groups organized the royalist Bulgarian National Front in New York in 1958. In an attempt to unite a number of splinter groups, an anti-Communist umbrella organization calling itself the American Bulgarian League arose in 1944. Its goal was to promote understanding between Bulgaria and America. The fall of communism in Bulgaria has led to a revival in organizational activity in America. As new groups arise to support specific political agendas in Bulgaria, existing groups have re-focused their activities to help newly arrived immigrants or to bridge cultural gaps between the United States and Bulgaria.
INDIVIDUAL AND GROUP CONTRIBUTIONS
Although Bulgarian Americans are comparatively few in number, their contributions to American society have been significant. The list below provides a small sample of notable Bulgarian Americans.
ART The artist Christo Javacheff (1935– ), or "Christo," fled Bulgaria in 1956, and settled in New York several years later with his French-born wife and son. Before gaining admission to the United States, he studied and created art in Vienna, Geneva, and Paris. It was in Paris that Christo's signature style began to emerge, as he experimented with wrapping objects in lengths of cloth or string. Later, Christo focused on the design of monumental, non-permanent installations for public spaces. His art interacted with existing buildings, structures, or geographical features. For example, an early project marked the first anniversary of the construction of the Berlin Wall by blocking off a busy Parisian street for three hours with an "iron curtain" constructed of 204 oil drums. Later projects continued to provide oblique, but highly visible, social commentary. Other accomplished Bulgarian American artists include Atanas Kachamakov, a sculptor who founded an art school in Los Angeles; Constantine Vichey, a Columbia-educated architect and the designer of the Varig and Aeroflot offices in New York City; and Nevdon Koumrouyan, a jewelry designer whose work has been exhibited at the Smithsonian Institution.
BUSINESS Arguably the most influential Bulgarian American businessman today, Frank Popoff has headed the chemical giant, The Dow Chemical Company, since he was named its Chief Executive Officer in December 1987 and its Chairman in December 1992. Born in Bulgaria, Popoff immigrated to the United States as a small child. He joined Dow Chemical in 1959, immediately after earning his M.B.A. from Indiana University, and rose quickly through the ranks. Popoff serves on the boards of several corporate and philanthropic organizations. The banker Henry Karandjeff came from an earlier generation of immigrants and had a more local profile. Born in a Macedonian village in 1893, he arrived in the United States at the age of 13. He graduated from the St. Louis University in 1919 and later founded two savings and loans banks in Granite City, Illinois. When he retired, he left a successful business to his son.
LITERATURE AND JOURNALISM Peter Dimitrov Yankoff (1885-?) drew upon his immigrant experience to pen the 1928 novel, Peter Menikoff: The Story of a Bulgarian Boy in the Great American Melting Pot. Another Bulgarian immigrant, Boris George Petroff, wrote Son of Danube (1940). The journalist Christ Anastasoff authored scores of articles, many of them about Bulgarian and Macedonian immigrants. His book A Visit to Yugoslavia and Macedonia was published in 1957. Boyan Choukanov catered to a primarily Bulgarian American audience as editor of the American Bulgarian Review and as host of the weekly cable television show "Balkan Echo" in New York City. Stephane Groueff, a New York-based reporter, published Manhattan Project, a book about the history of the development of the atomic bomb. On CNN International, the face and voice of Ralitsa Vassileva (1964– ) is beamed around the world by satellite as she anchors the news network's "Headline News" and "World Report" shows.
MEDICINE The psychiatrist George Kamen (1942– ) was still living in Bulgaria when he pioneered the idea of group therapy in the late 1960s. The revolutionary new treatment brought him both professional acclaim and political troubles. Because Kamen worked with groups of patients who discussed with each other their deepest thoughts and emotions, he inevitably attracted official scrutiny. Kamen soon became the target of a campaign of harassment, and decided to flee Bulgaria. After several unsuccessful attempts, he escaped to Vienna, and from there, to political asylum in West Germany. Kamen and his wife Katia, also Bulgarian, arrived in the United States in 1980. Today he has a private practice in New York City.
POLITICS A colorful and energetic writer and politician, Stoyan Christowe (1898– ) emigrated from his native Macedonia in 1911. The teenager first settled in St. Louis with a group of older men from his village. Christowe taught himself English and was admitted to Valparaiso University in Indiana. He became a reporter after graduating and, in 1928, was sent to the Balkans as a foreign correspondent for the Chicago Daily News. During the Second World War, Christowe served in Military Intelligence in the Pentagon. In 1961 he was elected a Vermont state representative, a post he held until his election to the State Senate in 1965. Running as a Republican, Christowe was re-elected to four more terms. He retired in 1972. Christowe's eventful life provided excellent material for his books, which include memoirs, novels, and a volume about Macedonia.